Mittwoch, 7. März 2007
Kippchen rauchen...
nawrov, 22:42h
Warum ist das so verlockend mit den Kippen und warum ist es so schwer es sein zu lassen?
Jetzt mal abgesehen von den ganzen Kids, die cool sein wollen und den Hardcorerauchern, die den Stoff brauchen wie andere Leute Luft; abgesehen von denen will ich mal einen Gedanken äußern.
Also: Ich denke der Punkt ist die Gewohnheit. Gewohnheiten zu ändern ist extrem schwer. Kippen rauchen ist eine Gewohnheit. Also ist es schwer sie los zu werden. Aber das ist zu einfach. Warum eignet sich Kippen rauchen so wunderbar, um zu einer wirklich festen Gewohnheit zu werden?
Das liegt daran, weil es eine Gewohnheit ist, die perfekt in das Anforderungsprofil an eine zusätzliche Gewohnheit, die man eigentlich nicht zum leben braucht , hinheinpasst. Jeder Mensch hat vermutlich das Bedürfnis mal abzuschalten, einen Moment der Ruhe zu genießen, einen Moment in dem klar ist, was zu tun ist und keine Fragen im Kopf aufblinken, einen Moment während dessen er sich nicht für irgendetwas , was er gerade macht, rechtfertigen muss, einen Moment in dem irgendwie alles seinen Sinn hat und auch alles was nach Beschäftigung giert beschäftigt ist.
So ein Moment kann ne Kippe sein. Man kann Pause machen ohne sich rechtfertigen zu müssen. Man stelle sich vor man würde 20 mal am Tag für knapp zehn Minuten Däumchen drehen. Auf der Arbeit wäre das schwer zu verkaufen. Mit ner Kippe geht das, auch wenn man dazu mittlerweile vor die Tür gehen muss. Es geht also zum nicht unerheblichen Teil darum zur Ruhe zu kommen. Das unterstützt so eine Kippe, weil man bewußt atmet. Macht man ja sonst eher selten, würde aber wahrscheinlich auch helfen. Ne Kippe ist wie ne Pille für bewußt atmen. Leider gesundheitsschädlich. Aber Pillen haben meißtens Nebenwirkungen.
Außerdem sind die Finger beschäftig . Man hat ne Kippe in der Hand, kann damit spielen, sie zwischen den Fingern drehen, zum Mund führen usw. Finger wollen beschäftigt sein. Däumchen drehen wäre auch gut. Leider hat das ne wirklich schlechte Publicity. Pech.
Der Kopf kann auch mal abschalten. Man kann mal revue passieren lassen, was so passiert ist und was als nächstes passieren wird. Meditation leistet so was auch. Ist aber schwer zu lernen. Pillen sind nicht schwer zu nehmen und Kippen, nach ein wenig Übung, auch nicht schwer zu rauchen.
Fürs Auge ist auch was dabei: Man kann den Rauch verfolgen, damit spielen, Rauchkringel blasen, wenn man es kann, wenn man es nicht kann, kann man es lernen, das ist ne Herausforderung, so was braucht der Mensch, oder einfach der sichtbar gemachten Atemluft folgen. Dazu fällt mir kein guter Ersatz ein. Vielleicht Fernseh gucken. Das hat aber den Nachteil, dass es für knapp zehn Minuten keinen Sinn macht. Das ist auch ein Vorteil an einer Kippe: Kippchen rauchen hat ein klares Ende. Trotz aller Sprüche der Marke: "Ist der Filter noch so nah, zwei drei Züge sind noch da." Deshalb kann man nicht drin versacken, wie zum Beispiel beim Glotze schauen.
Das Problem ist, dass ein Kippchen rauchen viele Bedürnisse auf einmal befriedigt, die man zwar auch anders befriedigen könnte, was aber entweder nicht so elegant zusammen gehen würde oder schwer wäre oder sozial nicht akzeptiert wäre.
Gesundheitsschädlich ist so ein Kippchen natürlich auch, aber das sind die ganzen anderen Pillen, die die Mensschen in unserem Kulturkreis einwerfen, um sich von irgendwas zu befreien, sei es Übergewicht, Muskelverspannungen, Kopfschmerzen oder Pickel oder was weiß ich noch alles auch. Also zieht das nicht wirklich als Gegenargument. Das größte Gegenargument ist zur Zeit sozialer Druck. Raucher werden ja mittlerweile fast geächtet. Ich bin gespannt wie die Menschen, falls Rauchen weitgehend verschwinden sollte diese Bedürnisse, die ich beschrieben habe, in Zukunft befriedigen werden. Denn die verschwinden nicht mit der Kippenschachtel im Mülleimer. Das ist mal sicher.
Jetzt mal abgesehen von den ganzen Kids, die cool sein wollen und den Hardcorerauchern, die den Stoff brauchen wie andere Leute Luft; abgesehen von denen will ich mal einen Gedanken äußern.
Also: Ich denke der Punkt ist die Gewohnheit. Gewohnheiten zu ändern ist extrem schwer. Kippen rauchen ist eine Gewohnheit. Also ist es schwer sie los zu werden. Aber das ist zu einfach. Warum eignet sich Kippen rauchen so wunderbar, um zu einer wirklich festen Gewohnheit zu werden?
Das liegt daran, weil es eine Gewohnheit ist, die perfekt in das Anforderungsprofil an eine zusätzliche Gewohnheit, die man eigentlich nicht zum leben braucht , hinheinpasst. Jeder Mensch hat vermutlich das Bedürfnis mal abzuschalten, einen Moment der Ruhe zu genießen, einen Moment in dem klar ist, was zu tun ist und keine Fragen im Kopf aufblinken, einen Moment während dessen er sich nicht für irgendetwas , was er gerade macht, rechtfertigen muss, einen Moment in dem irgendwie alles seinen Sinn hat und auch alles was nach Beschäftigung giert beschäftigt ist.
So ein Moment kann ne Kippe sein. Man kann Pause machen ohne sich rechtfertigen zu müssen. Man stelle sich vor man würde 20 mal am Tag für knapp zehn Minuten Däumchen drehen. Auf der Arbeit wäre das schwer zu verkaufen. Mit ner Kippe geht das, auch wenn man dazu mittlerweile vor die Tür gehen muss. Es geht also zum nicht unerheblichen Teil darum zur Ruhe zu kommen. Das unterstützt so eine Kippe, weil man bewußt atmet. Macht man ja sonst eher selten, würde aber wahrscheinlich auch helfen. Ne Kippe ist wie ne Pille für bewußt atmen. Leider gesundheitsschädlich. Aber Pillen haben meißtens Nebenwirkungen.
Außerdem sind die Finger beschäftig . Man hat ne Kippe in der Hand, kann damit spielen, sie zwischen den Fingern drehen, zum Mund führen usw. Finger wollen beschäftigt sein. Däumchen drehen wäre auch gut. Leider hat das ne wirklich schlechte Publicity. Pech.
Der Kopf kann auch mal abschalten. Man kann mal revue passieren lassen, was so passiert ist und was als nächstes passieren wird. Meditation leistet so was auch. Ist aber schwer zu lernen. Pillen sind nicht schwer zu nehmen und Kippen, nach ein wenig Übung, auch nicht schwer zu rauchen.
Fürs Auge ist auch was dabei: Man kann den Rauch verfolgen, damit spielen, Rauchkringel blasen, wenn man es kann, wenn man es nicht kann, kann man es lernen, das ist ne Herausforderung, so was braucht der Mensch, oder einfach der sichtbar gemachten Atemluft folgen. Dazu fällt mir kein guter Ersatz ein. Vielleicht Fernseh gucken. Das hat aber den Nachteil, dass es für knapp zehn Minuten keinen Sinn macht. Das ist auch ein Vorteil an einer Kippe: Kippchen rauchen hat ein klares Ende. Trotz aller Sprüche der Marke: "Ist der Filter noch so nah, zwei drei Züge sind noch da." Deshalb kann man nicht drin versacken, wie zum Beispiel beim Glotze schauen.
Das Problem ist, dass ein Kippchen rauchen viele Bedürnisse auf einmal befriedigt, die man zwar auch anders befriedigen könnte, was aber entweder nicht so elegant zusammen gehen würde oder schwer wäre oder sozial nicht akzeptiert wäre.
Gesundheitsschädlich ist so ein Kippchen natürlich auch, aber das sind die ganzen anderen Pillen, die die Mensschen in unserem Kulturkreis einwerfen, um sich von irgendwas zu befreien, sei es Übergewicht, Muskelverspannungen, Kopfschmerzen oder Pickel oder was weiß ich noch alles auch. Also zieht das nicht wirklich als Gegenargument. Das größte Gegenargument ist zur Zeit sozialer Druck. Raucher werden ja mittlerweile fast geächtet. Ich bin gespannt wie die Menschen, falls Rauchen weitgehend verschwinden sollte diese Bedürnisse, die ich beschrieben habe, in Zukunft befriedigen werden. Denn die verschwinden nicht mit der Kippenschachtel im Mülleimer. Das ist mal sicher.
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eiliant,
Donnerstag, 8. März 2007, 08:41
Das ist ...
... doch mal eine andere, weniger abgehobene Sicht auf die immer wieder gleiche nicht wirklich schöne Sache, die Kippe. Sag mal kannst Du Gedanken lesen ? Ich schlag mich jetzt schon seit Anfang Februar damit rum, genau diese Pausen nicht mehr "zu dulden". Leider mit wenig Erfolg :-( So leicht es war damit anzufangen, aus coolness, oder welchen Gründen auch immer so schwer fällt es mir damit auf zu hören. Da kann auch kein Allen Carr etwas dran ändern. Allerdings wenn man ehrlich ist, richtet DIE Kippe außer Gesundheitsschäden nicht wirklich viel aus. Die Befriedigung ist eher kurz, die Folgen hingegen halten an. So genug gejammert, have a nice day :-) (mit oder ohne .... )
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